Papierhersteller Sappi setzt bei extrem belasteten Werksflächen auf spezielles Pflastersystem
 
Das Sappi-Werk in Ehingen ist eines von 7 europäischen Feinpapierwerken des Sappi-Konzerns. Jährlich werden hier rund 240.000 Tonnen holzfreie gestrichene und ungestrichene grafische Papiere sowie etwa 140.000 Tonnen Zellstoff produziert. Als Rohstoff dient Buchen- und Fichtenholz, das entweder in Stammform oder als Hackschnitzel in großen Mengen vor den Werkshallen gelagert wird.


Gesucht: Material, das extremer Belastung standhält

Für eine reibungslose Produktion, werden täglich tonnenweise Rohstoffe über die Werksflächen transportiert. Besonders frequentiert ist die Andienfläche zwischen dem Holzplatz und dem Vorratssilo für die Hackschnitzel. Als hierfür vor zwei Jahren eine Sanierung erforderlich wurde, standen die verantwortlichen Betriebstechniker vor einem Problem. Dipl.-Ing. Gerold Häbe – zuständig für die Werkserhaltung – schildert die Situation: “Vor der Sanierung war die 1.300m² große Fläche mit Doppelverbundpflaster befestigt und nach etlichen Jahren Belastung durch unsere schweren Fahrzeuge einfach kaputt. Immerhin verfügen unsere großen Radlader über ca. 26 Tonnen Eigengewicht. Täglich von 6 bis 22 Uhr rangieren diese Fahrzeuge auf der Fläche – jeweils beladen mit 5 bis 6 Tonnen Hackschnitzeln, um die Rohstoffe in das Vorratssilo zu kippen. Dabei wirken die riesigen Räder mit enormen Scherkräften auf die Fläche ein. Für eine neue dauerhafte und ausreichend stabile Befestigung war deshalb ein Material gefragt, das dieser extremen Belastung auch langfristig standhält. Asphalt schied aus, da es unter Sonneneinstrahlung zu weich wird und dann die Gefahr besteht,  dass Stoffe in die Hackschnitzel einziehen, die sich negativ auf die Papierqualität auswirken. Auf das an sich bewährte Doppelverbundpflaster wollten wir aber ebenfalls nicht zurückgreifen, da es uns optisch nicht zusagte und aufgrund des unregelmäßigen Fugenverlaufs recht schwer zu reinigen ist.“

Die Entscheidung für die Befestigung der Fläche fiel auf ein Pflastersystem der Einstein-Produktfamilie vom Betonwerk Diephaus Reinschütz GmbH & Co. KG aus dem nahe gelegenen Munderkingen. „Dieses Steinsystem erfüllte für uns alle gestellten Anforderungen in idealer Weise“, bemerkt Gerold Häbe.

Stabilität garantiert, dank normgerechter Fuge

Charakteristisch für dieses Systempflaster sind Verbundelemente, die paarweise so angeordnet sind, dass eine Verschiebung der Steine gegeneinander verhindert wird. Jeweils ein Element eines Verbundelementepaares wird zylindrisch ausgeführt. Das andere verjüngt sich nach oben kegelförmig. Dadurch entstehen Kammern, die Fugenmaterial in allen Korngrößen aufnehmen und eine höchste Verbundwirkung ermöglichen. Weil es nur wenige punktuelle Kontakte zwischen den Steinen gibt, bleibt die gesamte Fläche langfristig elastisch.

Häbe: „Dieser Pflasterbelag bietet dank der D-Punkt-Fugensicherung eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen. Die zur regelmäßigen Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird systembedingt stets eingehalten. Schub- und Horizontalkräfte, die unsere Radlader verursachen, werden abgepuffert und gleichmäßig in die Tragschichten unterhalb des 10 cm starken Pflasters weitergeleitet. Damit bietet dieses System auch eine deutlich geringere Horizontalverschiebung als das Doppelverbundpflaster, mit dem die Fläche zuvor befestigt war.“



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Versuchsreihe belegt: Einstein-Fugentechnik - mit Abstand am besten

In der Tat belegt eine vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Testreihe zur Ermittlung der Horizontalverschiebung bei einer simulierten Radlast nach StVZO von 57,5 kN bei einer Million Lastwechsel, dass die Einstein-Technologie im Vergleich zu anderen am Markt befindlichen Systemen – darunter auch der Doppelverbundstein – am besten abschneidet.

Aber auch das Steinformat sprach für diese Lösung: Hierzu Gerold Häbe: „Dank des geradlinigen Formates von 20 x 20 cm lässt sich die Fläche gut reinigen – unser Rohstoff bleibt sauber und erfüllt damit eine wichtige Eigenschaft, die wir für unser Feinpapier benötigen.“

Betrachtet man die Fläche heute nach zwei Jahren intensiver Nutzung, so sind trotz der hohen Beanspruchung keinerlei Verschiebungen zu erkennen. Gerold Häbe ist sich sicher: „Mit diesem System haben wir so gute Erfahrungen gemacht, dass wir demnächst auch weitere Werksflächen damit befestigen werden.“

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