Optimale Flächenbefestigung für lang andauernde Bauvorhaben

 „Stadt am Seerhein" – so nennt sich der neue Wohn-, Büro- und Dienstleistungsstandort auf dem ehemaligen Herosé – Firmengelände, unmittelbar am Seerhein-Ufer und nur wenige Gehminuten von der historischen Innenstadt entfernt. In insgesamt 5 Bauabschnitten und über eine Bauzeit von etwa 6 Jahren entstehen hier 5 gemischt genutzte „Hofgärten" mit insgesamt 300 Wohneinheiten. Der Kern jedes Hauses ist der grüne Innenhof über den hinweg der Blick über den Seerhein auf die gegenüberliegende Altstadt fällt.

Funktion: Belastbarer Pflasterbelag während der Bauphase

„Momentan befinden wir uns im dritten Bauabschnitt“, formuliert Dipl. – Ing. Peter Martin vom Tiefbauamt Konstanz. „Der Hofgarten IV soll noch in 2010 fertig gestellt werden und erst Ende dieses Jahres wird mit dem Bau des fünften und letzten Teils der Stadt am Seerhein begonnen. Bei derartig langwierigen Bauprojekten stehen wir als Planer immer wieder vor der Frage, welches eine geeignete Dimensionierung für die neu zu erschließenden Straßen und Wege ist. Denn für die Zufahrtstraßen zu den Tiefgaragen zwischen den Hofgärten würde eigentlich eine Bauweise nach Bauklasse IV bis V ausreichen, zumindest dann, wenn man die zu erwartende Verkehrsbelastung nach Fertigstellung der gesamten Anlage betrachtet. Andererseits kommt es von Anfang an während der gesamten Bauphase zu erheblichen Belastungen der Flächen durch schwere Baufahrzeuge. Bei einer zu geringen Dimensionierung des Straßenbelages bestünde bei diesem Projekt deshalb die Gefahr, dass es noch vor Fertigstellung zu Deformierungen in der Fläche kommen kann. Aus diesem Grund haben wir uns von vorne herein dazu entschieden, die an dieser Stelle neu entstehenden Verkehrsflächen für Bauklasse III auszulegen.“

Optik: Außenanlagen sollen natürlichen Charme der Uferzone aufnehmen und moderne Architektur unterstützen

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Welcher Pflasterbelag ist aber solchen Belastungen gewachsen und erfüllt gleichzeitig die hohen ästhetischen Ansprüche aller Beteiligten? Hierzu Peter Martin: „Der Bauträger, die BHS Städtebau Bodensee/Hegau GmbH und der Berliner Architekt Theo Brenner hatten sehr konkrete Vorstellungen über die zu verwendenden Materialien für die rund 10.000 m² großen Außenanlagen und Zufahrtswege. Ziel war es, den natürlichen Charme der Uferzone, mit modernem Städtebau zu verbinden und mit Hilfe einer attraktiven Architektur, ein elegantes Quartier zu prägen. Ein herkömmliches Funktionspflaster hätte hier optisch nicht gepasst und schied deshalb aus.“

Gefragt war ein Belag, der neben seinen funktionalen Eigenschaften auch zur modernen Architektur der Hofgärten passt. Fündig wurde die Stadt Konstanz bei dem Einstein-Pflastersystem aus dem Betonwerk Diephaus Reinschütz GmbH & Co. KG in Munderkingen. „Dieses Steinsystem ist wie geschaffen für unser neues Wohnquartier am Seerhein“, formuliert Peter Martin. „Mit seinen quadratischen Formaten 20 x 20 und 20 x 30 cm passt es ideal zu den kubischen Hochbauten und der geradlinigen Gestaltung der Innenhöfe. Dank der kugelgestrahlten grauen Steinoberflächen erhalten die Straßen und Wege ein sehr elegantes Ambiente – genau so wie es von den Planern gewünscht war.“

Pflastersystem mit herausragenden funktionalen und optischen Eigenschaften

Ausschlaggebend für dieses Steinsystem waren jedoch die herausragenden funktionalen Eigenschaften. Obwohl der Pflasterbelag durch seine Optik eher wie ein reines Gestaltungspflaster wirkt, erfüllt er alle Anforderungen an ein hochbelastbares Schwerlastpflaster, denn er verfügt über Verbundelemente, die paarweise so angeordnet sind, dass eine Verschiebung der Steine gegeneinander verhindert wird. Jeweils ein Element eines Verbundelementepaares wird zylindrisch ausgeführt. Das andere verjüngt sich nach oben kegelförmig. Dadurch entstehen Kammern, die Fugenmaterial in allen Korngrößen aufnehmen und eine höchste Verbundwirkung ermöglichen. Weil es nur wenige punktuelle Kontakte zwischen den Steinen gibt, bleibt die gesamte Fläche langfristig elastisch.

Peter Martin: „Über die neuen Flächen sind bereits während der ersten drei Bauabschnitte etliche schwere Baufahrzeuge gerollt. Dank der D-Punkt-Fugensicherung des Einstein-Pflastersystems wird die zur regelmäßigen Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge systembedingt stets eingehalten. Schub- und Horizontalkräfte werden abgepuffert und gleichmäßig in die Tragschichten weitergeleitet. So findet eine optimale Kraftübertragung zwischen den 10 cm starken Steinen statt. Selbst massive Rangierbewegungen der Baufahrzeuge stellten für die Flächen kein Problem dar.“

Wenn bis zum Ende dieses Jahres die Flächenbefestigungen für den 5. Bauabschnitt beginnen steht für Peter Martin wiederum fest: „Erst die Funktion – dann die Optik, aber das sollte mit dem Einstein-Pflastersystem ja kein Problem sein.“

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