Ibbenbüren saniert Fußgängerzone nach besonderen Kriterien

Mit gut 50.000 Einwohnern ist Ibbenbüren die größte Stadt im Tecklenburger Land im nördlichen NRW. Trotz seiner überschaubaren Größe, finden auf der Fußgängerzone der Mittelstadt 20 Kilometer westlich von Osnabrück über das Jahr verteilt zahlreiche Veranstaltungen statt. Neben dem Event „Ibbenbüren brummt“ – dem Festival für Mode, Menschen und Motoren und dem Stadtfest „heiß & heftig“ gibt es auch zwei Kirmesveranstaltungen, die jährlich zahlreiche Bürger anziehen. Die Fußgängerzone der Stadt erstreckt sich über die etwa 140 Meter lange „Große Straße“ und mündet in den zentral gelegenen „Oberen Markt“. Peter Ungruhe – Projektverantwortlicher der Stadt - schildert die Beweggründe, die zu einer Sanierung der Straßenzüge führten: „Die letzte große Sanierung der Innenstadt erfolgte in den 80er Jahren. Dabei wurden jedoch die Flächenbeläge der Fußgängerzone nicht erneuert. Der heutige Bestand präsentiert sich daher noch im Ausbauzustand der 60er Jahre. Neben den optisch sehr uncharmant wirkenden achteckigen Großformatplatten wies der Belag aber auch technisch große Mängel auf. Teilweise ragten einzelne Belagelemente bis zu 7 cm aus dem Boden hervor, so dass eine ausreichende Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben war.“

 

Flächen und Plätze sollen als solche erlebbar bleiben

Ibbenb 2Aus diesen Gründen und wegen der Notwendigkeit einer teilweisen Erneuerung der Netze von Fernwärme, Gas und Wasser, entschied sich die Stadt zu einer grundlegenden Sanierung des „Oberen Marktes“ (im Jahre 2011) und der Weiterführung der Fußgängerzone „Große Straße“ (im Jahre 2013). Peter Ungruhe erläutert die Zielsetzung: “Ibbenbüren entwickelt sich in den letzten Jahren sehr positiv. Neue Wohn- und Gewerbegebiete, der Ausbau der touristischen Infrastruktur und ein beachtliches kulturelle Angebot sorgen für eine belebte Stadt mit steigenden Einwohnerzahlen. Die Sanierung der Fußgängerzone sollte daher auch städtebaulich einen adäquaten Akzent setzen. Es war gewünscht, dass die Flächen und Plätze als solches erlebbar bleiben. Ein Straßencharakter war unbedingt zu vermeiden. Die angestrebte Flächenwirkung sollte mit einem Betonsteinpflaster erfolgen, das ein deutlich kleineres Format als die bisherigen Großformatplatten aufweist. Gewünscht war eine helle, freundliche Oberfläche, mit einer wertigen Anmutung. Gleichzeitig soll der Belag aber auch eine dauerhaft stabile Lösung bieten und den Belastungen des Anlieferverkehrs standhalten“, so Ungruhe.

Nach ausgiebigen Bemusterungen entschied man sich von Seiten der Stadt für die Befestigung der etwa 3.000 Quadratmeter großen Flächen für das System Modula plus Kardinal aus der Einstein-Produktfamilie des Herstellers BERDING BETON. Peter Ungruhe fährt fort: „Dieses Material im Format 20 x 30 cm erfüllte optisch genau die Vorgaben aus dem Gestaltungsentwurf der Planer. Mit der sanft kugelgestrahlten hellgrauen Oberfläche der Pflastersteine wirkt der sanierte Innenstadtbereich zeitlos und elegant. Unmittelbar vor den Geschäften verlegte man als Kontrast einen schmalen Streifen aus dem hier regional üblichen roten Klinkerpflaster. Auf diese Weise konnte genau die beabsichtige hohe Aufenthaltsqualität geschaffen werden“, erklärt Ungruhe.

Aber auch technische Aspekte hatten die Planer zu berücksichtigen. Hierzu Andreas Musen: „Damit die gewünschte Optik der neu gepflasterten Flächen dauerhaft Bestand hat und es zu keinen Verschiebungen kommt, müssen die Pflastersteine den anfallenden Belastungen gewachsen sein. Immerhin werden viele Zufahrten neben PKW auch von Lieferfahrzeugen und landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen befahren.“


Dauerhaft stabile Flächen dank besonderer Verbundtechnologie 

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Aber auch technisch erfüllen die sanierten Flächen nun alle Anforderungen. Hierzu Peter Ungruhe: „Die Belastungen auf den Flächen durch Lieferverkehr und schweres Aufbaugerät für die zahlreichen Veranstaltungen sind nicht unerheblich. Deshalb haben wir uns ganz bewusst für ein Steinsystem in 10 cm Stärke entschieden. Das System Modula Plus bietet aber noch einen weiteren Vorteil in Punkto Stabilität. Das Besondere an der Einstein-Pflastertechnologie ist die D-Punkt-Fugensicherung, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. Mit dieser Eigenschaft können auch höhere Belastungen dem Pflaster nichts anhaben“, erläutert Ungruhe.

Seit Ende 2013 sind die etwa 220.000,- € teuren und von der Bezirksregierung zu 60% geförderten Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Trotz bereits intensiver Nutzung der Flächen sind bis heute keine Schäden entstanden - im Gegenteil: die Fläche wirkt nach wie vor wie frisch verlegt. Ungruhe bemerkt scherzhaft: „Wir sind guter Dinge, dass die Fläche nun ebenso 40 Jahre aushält.“

 


 

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