Am östlichen Rand des Naturparks Frankenwald, liegt die gut 1.000 Einwohner zäh-lende Gemeinde Issigau. Lange Zeit stand die Ortschaft auf der Warteliste für eine Förderung durch das Amt für Ländliche Entwicklung in Oberfranken. Als vor über 10 Jahren der Startschuss für eine geförderte Sanierungsmaßnahme gefallen war, hat-ten die Verantwortlichen drei Ziele gleichzeitig zu berücksichtigen. Dipl.-Ing. Thomas Müller vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken aus Bamberg schilderte da-mals die Situation wie folgt: „Die alten Asphaltstraßen in Issigau befanden sich in einem sehr schlechten Bauzustand. Zudem bot der gesamte Ortskern mit seinen breiten Straßen und den schmalen Fußwegen zu viele Gelegenheiten für Autofahrer viel zu schnell zu fahren. Der optische Gesamteindruck der Ortschaft war daher wirk-lich nicht schön und eine ausreichende Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fuß-gänger nicht gegeben. Gesucht war deshalb eine neue Straßenbefestigung, die die Ortschaft optisch deutlich aufwertet, die gleichzeitig eine Verkehrsberuhigung er-möglicht und ebenso auch dauerhaft den anfallenden Belastungen standhält“, so Müller zu diesem Projekt im Jahre 2011.
Verkehrsberuhigung durch optische Wahrnehmungsänderung
Schäden vermeiden durch spezielles Verbundpflastersystem
Fuge als wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Fläche
Die Ursache hierfür sieht der Planer in erster Linie in der guten Ausprägung der Fu-gen, die das Einsteinpflaster systembedingt mit sich bringt. „Für jede Pflasterfläche ist es entscheidend, dass die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge bzw. der Fugenraum eingehalten wird“, so Schnabel. „Nur wenn dies gewähr-leistet ist, ist eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gegeben. Schub- und Horizontalkräfte, die der Verkehr verursacht, werden dann abgepuffert und gleichmäßig in die Tragschichten weitergeleitet.“ Das hier verwendete Einstein-Betonpflastersystem erfüllt genau diese Voraussetzungen. Joachim Gronwald von der Firma Angermüller erklärt: „Verantwortlich hierfür sind Verbundelemente an den Steinflanken, die paarweise so angeordnet sind, dass eine Verschiebung der Steine gegeneinander verhindert wird. Jeweils ein Element eines Verbundelementepaares wird zylindrisch ausgeführt. Das andere verjüngt sich nach oben kegelförmig. Dadurch entstehen Kammern, die Fugenmaterial in allen Korngrößen aufnehmen und eine höchste Verbundwirkung ermöglichen. Weil es nur wenige punktuelle Kon-takte zwischen den Steinen gibt, bleibt die gesamte Fläche auch langfristig elastisch.
Reinhard Schnabel stellt fest: „Unmittelbar nach Fertigstellung des zweiten Bauab-schnittes im Jahre 2013 waren wir bereits rein optisch von den sanierten Flächen überzeugt. Aber auch aus heutiger Sicht können wir sagen, dass die Flächen nicht nur optisch sondern auch technisch das halten was sie vor 6 Jahren versprochen haben. Mit dieser Lösung hat der Ort deutlich an Attraktivität gewonnen und da die meisten Mängel in Pflasterflächen innerhalb der ersten fünf Jahre auftreten, sind wohl hier auch künftig keine Schäden mehr zu befürchten.“